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Collin Coel

Firmenfitness: Das A und O betrieblicher Gesundheitsförderung

Aktualisiert: 29. Mai

2,5 Stunden moderat oder 1,25 Stunden intensiv sollte sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Mensch Woche für Woche bewegen. Angesichts der täglichen 11 Stunden auf dem Stuhl tun Büroangestellte in der Tat auch gut daran, der WHO-Empfehlung zu folgen und von der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) ausgiebig Gebrauch zu machen. Nachdem von der Firmenfitness Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen profitieren, überrascht es wenig, dass sich zu den Bewegungsprogrammen nicht erst seit gestern ergonomische Arbeitsplätze und gesunde Ernährungsangebote gesellt haben und sich 400.000 Deutsche aktive Betriebssportler heißen.


Gut gelaunte Büroangestellte Keepie Uppie spielend

Quelle: pressfoto auf Freepik | Designed by Freepik


Organisation: Kosten sind nicht alles


Über den Tellerrand blicken


Der Mitarbeiter ist König. Was ihn interessiert, hat im Sportangebot des Unternehmens zu sein. Längst ist es von daher nicht mit der klassischen Muckibude getan. Vielmehr schreit ein zeitgemäßes Firmenfitness-Konzept nach Bewegungsangeboten wie CrossFit, Klettern, Tennis, Schwimmen oder Yoga. Und wenn es den Personal Trainer einmal pro Woche gibt, strömen die Mitarbeiter unter Garantie eher in hellen Scharen herbei, um sich körperlich auf Zack zu bringen.

Personal Trainer absolut kein Must-have


Zwingend ist der Personal Trainer vor Ort allerdings mitnichten. Ebenso gut möglich ist es, die Firmenfitness auszugliedern und die Mitarbeiter mit einem geförderten Fitnessstudiobesuch zu ködern oder gleich für eine Nutzung regelrechter Fitnessnetzwerke* zu sorgen. Haben die Mitarbeiter die Option, sich nach Belieben mal auf den Tennisplatz, mal ins Schwimmbad zu verfügen, sammelt noch jeder Arbeitgeber Pluspunkte.


Firmenfitness-Konzepte, die mit externen Dienstleistern arbeiten, sind naturgemäß kostengünstiger als ein Personal Trainer vor Ort. So gehen Schätzungen davon aus, dass ein Personal Trainer bei einem Stundentarif von 60 bis 90 Euro mit 10 Euro für jedes Training eines Mitarbeiters zu Buche schlägt. Macht bei vier Trainingseinheiten im Monat also nach Adam Riese rund 40 Euro. Im Unterschied dazu halten es Unternehmen für geboten, die Nutzung eines Fitnessstudios oder Fitnessnetzwerks mit 15 bis 25 Euro monatlich zu bezuschussen.


Bewegungsmuffel richtig motivieren


Regelmäßig scheitert die Firmenfitness am Platz- und Zeitmangel. Diesem Problem ist an sich aber leicht mit Online-Fitnessangeboten beizukommen. Ein Arbeitgeber, der die BGF-Sache sehr ernst nimmt, wird allerdings gleich vor Ort für einen angemessenen Trainingsraum mit Duschen* sorgen und für die Firmenfitness Anbieter mit tadellosem Ruf verpflichten.


Gruppe junger Leute beim Gewichtheben

Quelle: fxquadro auf Freepik | Designed by Freepik


Mit dem vollen Programm müssen Unternehmen selbstredend mitnichten aufmarschieren, um ihre Mitarbeiter für den Sport zu begeistern. Eine kurze Bewegungspause braucht beispielsweise nicht mehr als etwas Spielraum am Arbeitsplatz. Und ein flexibler Bürotisch, der die Arbeit im Sitzen ebenso wie im Stehen erlaubt, ist auch nicht von schlechten Eltern. Und wenn nicht alles griffbereit ist und ein Drucker etwa den Gang ins Nebenzimmer erheischt, führt an der Bewegung zwangsläufig kein Weg vorbei.


Bedeutung: Win-win-Situation bedarf keiner Überlegung


DEGS1-Ergebnisse sprechen eine klare Sprache


Gut möglich, dass manche Arbeitgeber bloß mit Sportangeboten rausrücken, weil Firmenfitness steuerlich absetzbar* ist. Zur Kostenfrage sollte die Gesundheit der Mitarbeiter freilich nicht verkommen. Denn: Aus der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) erhellt, dass regelmäßige Bewegung das Risiko für Übergewicht, kardiovaskuläre Erkrankungen sowie chronische Muskel- und Skelettschmerzen senkt. In anderen Worten reduziert Firmenfitness die Zahl der Krankenstände dramatisch. Und nachdem Sport seit alters ein probates Mittel des Stressabbaus ist, gelten bewegungshungrige Mitarbeiter zu Recht als leistungsfähiger. Ohne Klagen über Rückenschmerzen und schmerzhafte Verspannungen der Nacken- und Schultermuskulatur fühlt sich naturgemäß jeder Mensch um ein Bedeutendes wohler.


2x30 Minuten wöchentlich wirken Wunder


Mit zwei halbstündigen Trainingseinheiten pro Woche ist es eigentlich schon getan. Von der Wunderwirkung dieser sportlichen Minimaldosis zeugen die Untersuchungsergebnisse der FH JOANNEUM Bad Gleichenberg. So purzelt über kurz oder lang das Körperfett um 1,1 Kilogramm. Und ein um 235 Prozent gesteigertes Wohlbefinden lässt so sehr aufhorchen wie die um 151 Prozent höhere Zufriedenheit. Endlich sind Wehwehchen 88 Prozent weniger oft ein Thema. Womöglich beeindruckt die Bewegungsmuffel aber allein die Senkung der Herzfrequenz. Wenn sich das Herz durch dieses zweimalige wöchentliche Training 5 Schläge pro Minute erspart, kommt es auf eine tägliche Arbeitsentlastung von 7200 Schlägen. Umgerechnet aufs Jahr bedeutet das für das Herz, das Arbeitspensum gleich um 2.628.000 Schläge reduzieren zu können. Damit steht einer hohen Lebenserwartung nichts mehr im Weg.


Angebot: Qualität lohnt sich


Online-Firmenfitness: YouTube keine Option


Dass sich auf YouTube alles tummelt, was die Klappe aufkriegt und nicht kamerascheu ist, ist wahrlich nichts Neues. Fündig werden kann einer dennoch und mit studierten Sportwissenschaftlern oder ausgebildeten Physiotherapeuten das nötige Rüstzeug für eine Erfolg versprechende Fitnesslaufbahn zur Hand haben. Zum einen können Unternehmer aber selbstredend nicht hergehen und ihr Firmenfitness-Konzept mit dem Verweis auf einen einschlägigen YouTube-Kanal abtun, zum anderen kosten hochwertige Online-Trainingsplattformen wie VIBES FITNESS TV nicht die Welt. Wenn die korrekte Ausführung der Übungen* ohne lästige Werbeeinschaltungen bereits für läppische 6 Euro je Mitarbeiter im Monat zu haben ist, ist YouTube kein Thema. Namentlich dann, wenn ohne professionelle Unterweisung die Motivation der Mitarbeiter auf der Strecke bleibt und mit der betrieblichen Gesundheitsförderung Sense ist.


Junge Asiatin beim Online-Yoga

Quelle: senivpetro auf Freepik | Designed by Freepik


Idealiter wartet ein Online-Fitnessprogramm mit einem Training auf, das den Mitarbeiter weder unter- noch überfordert. In anderen Worten muss es möglich sein, mit verschiedenen Trainingsintensitäten nach und nach seine sportliche Leistungsfähigkeit auszubauen. Dieser Auflage wird ein Firmenfitness-Konzept gerecht, wenn es neben einem konventionellen Ausdauer-, Kraft- und Rückentraining ein High-Intensity Interval Training (HIIT), ein Muskelaufbauworkout mit Gewichten, Stretching, Yoga, Pilates und ein Faszientraining im Angebot hat.


Offline-Firmenfitness: Ganzkörperworkouts als Nonplusultra


Die Vernunft gebietet, in Maßen zu trainieren. Für eine moderate Belastung des Körpers eignet sich das Krafttraining ebenso wie die Gymnastik oder das Schwimmen und Radfahren.


Besonderer Beliebtheit erfreuen sich Lauftreffs. In der Gemeinschaft fällt es dem Einzelnen naturgemäß leichter, in die Laufschuhe zu schlüpfen und sich ein- bis zweimal die Woche ein- bis eineinhalb Stunden lang im Freien zu bewegen. Ob es dabei angezeigt ist, diese Lauftreffs als interne Meetings zu missbrauchen und Betriebsprobleme zu besprechen, bleibt dahingestellt und muss jeder Unternehmer für sich selbst beantworten. Dafür kann mit Ganzkörperworkouts à la Yoga und Pilates kaum etwas schiefgehen. Die Überlastung der Gelenke durch unliebsame Stop-and-go-Bewegungen*, wie sie für Tennis oder Badminton üblich sind, ist diesen Sportarten jedenfalls fremd. Während Pilates für die nachhaltige Kräftigung der Tiefenmuskulatur sorgt, ist bei Yoga obendrein eine Steigerung der Beweglichkeit und des Durchhaltevermögens drin. Rückenprobleme und Verspannungen gehören damit der Vergangenheit an. Und die ansehnliche Reduktion des Körperfetts tut ein Übriges.


* Unbezahlter Weblink (Eigenwerbung)

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